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Pädagogisches Konzept

Die Grundlage unseres pädagogischen Handelns ist ein gemeinsam geteiltes humanistisches Menschenbild.

Demnach ist jeder Mensch von Natur aus gut und somit „richtig“. Er ist fähig und bestrebt, sein Leben selbst zu bestimmen (Autonomie), ihm Sinn und Ziel zu geben. Der Mensch ist ein ganzheitliches Wesen aus Körper-Seele-Geist. Alle Menschen sind gleichwertig, haben die gleichen Rechte und den Anspruch auf Unversehrtheit und Freiheit. Die persönliche Freiheit steht dabei immer in der Verantwortung für das Leben, die Natur und die Gesellschaft.

Unser Bildungsverständnis basiert auf unserem Menschenbild. 

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Bildungsverständnis

Wir verstehen Bildung als einen lebenslangen Entwicklungsprozess, der mit dem natürlichen Selbstbildungspotenzial des Kindes beginnt. Kinder kommen mit einer uneingeschränkten Neugierde auf die Welt. Ihre Wissbegierde sowie ihr Forscher- und Entdeckerdrang bilden die Voraussetzung unserer pädagogischen Arbeit.

Um die natürliche Wissbegierde der Kinder zu erhalten, bedarf es eines gesunden Selbstwertgefühls, dass dem Kind die Gewissheit gibt, mit all seinen individuellen Besonderheiten wahrgenommen und wertgeschätzt zu sein. Unser Selbstwertgefühl ist das Wissen und Erleben davon, wer wir sind und wie wir uns dazu verhalten.

Die Individualität des Kindes zu achten, bedeutet für uns, dass jedes Kind seinen eigenen Rhythmus besitzt und das Tempo seiner Entwicklung selbst bestimmt.

Wir verstehen uns als Initiatoren und Begleiter kindlicher Entwicklungsprozesse. Wir nehmen die Impulse der Kinder auf und begleiten bzw. gestalten den daran anknüpfenden Lernprozess. Eine offene, reizvolle Umgebung ermöglicht den Kindern das Lernen mit allen Sinnen.

Bei uns steht nicht die Vermittlung von Bildungsinhalten im Vordergrund, sondern das Entdecken und Entfalten von Kompetenzen, die Kinder bei der Erschließung ihrer Lebenswirklichkeit benötigen. 

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Handlungsleitende Prinzipien

Die wichtigsten Dinge im Leben lernen Kinder aus den Erfahrungen, die sie im Zusammenleben mit anderen machen.

Kinder besitzen von Geburt an emotionale und soziale Fähigkeiten, d. h. sie sind kompetent. Sie sind in der Lage, den Erwachsenen Rückmeldung über ihre aktuellen Bedürfnisse und Gefühlslagen zu geben. Um diese Fähigkeiten ausbauen zu können, braucht es stabile Beziehungen, in denen das Kind spürt, von einer ihm vertrauten Person wahrgenommen und anerkannt zu werden. Das Kind erfährt, dass es für andere Menschen, so wie es ist, wertvoll ist. Eine persönliche Sprache, die nicht bewertet sondern beschreibt, was wir sehen und fühlen ist für uns eine unabdingbare Voraussetzung für eine positive Beziehung und eine daraus resultierende Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls.

Im Kindergarten gehen Kinder neue und vielseitige Beziehungen ein. Im gemeinschaftlichen Miteinander werden Regeln erarbeitet, Konflikte gelöst und Grenzen gesetzt. Kinder stehen dabei täglich im Konflikt zwischen dem eigenen Selbst und dem der Anderen. Bei der Entwicklung von Lösungsstrategien orientieren sie sich an „Vorbildern“ (Erwachsene und Kinder), ahmen diese nach bzw. passen sich an. Man sagt, sie „kooperieren“. Diesen sensiblen Aushandlungsprozess wollen wir unterstützen, indem wir Kindern zu einer respektvollen, persönlichen Kommunikation verhelfen. Grenzen werden dabei nicht als abstrakte „Verkehrsregeln“ formuliert, sondern als Gefühle, Reaktionen und Bedürfnisse zum Ausdruck gebracht. Die menschliche Nähe bleibt so auch in Konfliktsituationen erhalten und lässt empathisches Einfühlen zu. 

Kinder sind aktive Mitgestalter ihrer Entwicklung

Kinder bringen nicht nur die Fähigkeit mit, ständig Neues zu lernen, sondern auch eine enorme Neugierde und Lust, immer wieder Neues zu entdecken. Die intensivsten Lernerfahrungen macht das Kind immer dann, wenn es Lernimpulse aus sich selbst heraus entwickelt. Aus neurobiologischer Sicht können Lerninhalte besonders dann gut im kindlichen Gehirn verankert werden, wenn diese an bereits gemachte Erfahrungen sowie Fähig- und Fertigkeiten anknüpfen. Demnach sind Kinder aktive Mitgestalter ihres eigenen Entwicklungsprozesses.

Bei der Beschäftigung mit etwas Neuem, herrscht im Kind eine Mischung aus Unordnung, Erregung und Spannung, die sich in Ordnung, Zufriedenheit und Wohlbefinden auflösen, wenn das Kind in seiner Beschäftigung erfolgreich war. Das Erleben des Erfolges wird intensiver, je stärker die Selbstwirksamkeit des Kindes daran beteiligt war.

Kinder brauchen also Bedingungen, die ihnen selbstbestimmtes Verhalten ermöglichen, ohne dabei zu überfordern. Sie sollen sich entscheiden können, zu welchen kleinen Gruppen sie gehören, an welchen Aktionen sie sich beteiligen, welche kurzfristigen und länger andauernden Beziehungen sie eingehen wollen.

In diesem Zusammenhang haben wir uns entschieden, sowohl altersspezifische Angebote als auch altersübergreifende Erfahrungsräume zu schaffen.
Damit ermöglichen wir Lernen
das „Lernen von- und miteinander“ in altersübergreifenden Situationen, in denen Kinder vielfältige Lernerfahrungen machen können. Sie lernen verschiedene Interessen, Erfahrungen und Herangehensweisen kennen, sind mit unterschiedlichen Entwicklungsstadien konfrontiert und lernen so, Stärken und Schwächen zu akzeptieren. Im gemeinsamen Lernen findet gegenseitige Anregung und Unterstützung statt. Bereits gelernte Inhalte können dabei noch einmal vertieft und in eigene Sinnzusammenhänge gebracht werden.

Gleichzeitig möchten wir auch Gelegenheit bieten, sich im geschützten Rahmen mit Gleichaltrigen zusammenzufinden und gemeinsam aktiv zu sein. Angebote dieser Art ergeben sich aus aktuellen Situationen und Beobachtungen.
Ein fester Bestandteil unseres halboffenen Konzeptes ist der in Altersgruppen stattfindende Morgenkreis. Den Kindern wird so bei ihrer Ankunft an jedem neuen Kindergartentag ein verlässlicher Bezugsrahmen in gewohnter Umgebung und mit vertrauten Bezugspersonen gegeben.

Vielfalt als Bereicherung (er-)leben

Jedes Kind in seiner Individualität anzuerkennen und wertzuschätzen heißt, sich der Verschiedenheit des Menschen bewusst zu sein, diese zu akzeptieren und im Zuge einer demokratischen Gleichberechtigung als Bereicherung zu schätzen.

Wir wollen, dass alle Kinder und Familien unabhängig ihrer sozialen, kulturellen, religiösen Herkunft, ihres Alters, ihrer Familiengeschichteihres Geschlechts integraler Bestandteil unserer Gemeinschaft sind. Wir wollen Verschiedenheit bewusst wahrnehmen und ihr mit Neugierde begegnen. Integration vollzieht sich für uns im persönlichen respektvollen Kontakt, im wertschätzenden Austausch zwischen verschiedenen Kulturen, nicht durch Angleichung. In Abwendung eines defizitorientierten Blickes auf Heterogenität, richten wir unser Augenmerk auf die Potenziale, die darin stecken.

Wir schaffen eine Atmosphäre der Akzeptanz, indem wir jedes Kind als Einzelpersönlichkeit mit einzigartiger unwiederholbarer Lebensgeschichte respektieren und wertschätzen. Hierdurch fördern wir die Selbstachtung und liebevolle Selbstwahrnehmung des Kindes. Das Erleben und Anerkennen der eigenen Besonderheit befähigt die Kinder zur Akzeptanz des besonderen Anderen.

Im Austausch miteinander motivieren wir die Kinder, eigene Erfahrungen und Willensbekundungen in angemessener Form zu artikulieren. Durch Mitteilen, Zuhören, Verstehen und Erleben was den Anderen bewegt und wie er fühlt lernen wir uns kennen. So entsteht Gemeinsamkeit.

Die Mottenkiste Koza e.V. steht seit ihrer Gründung für interkulturelles Miteinander. Aus unserer Geschichte heraus hat sich ein deutsch-türkischer Schwerpunkt etabliert. Dieser zeigt sich sowohl in der Zusammensetzung unserer Mitarbeiter/innen als auch im alltäglichen pädagogischen Geschehen. Die Kinder haben die Möglichkeit, die türkische Sprache durch unsere Muttersprachler/innen anhand von Liedern, Literatur und in der gelebten Beziehung zu erfahren.

Haus der Familie

Gesellschaftliche und ökonomische Entwicklungen stellen die Familie heute vor vielfältige Herausforderungen. So stellt zum einen der Arbeitsmarkt zunehmende Forderung an die Flexibilität von Arbeitnehmern. Zum anderen hat sich das traditionelle Familienbild (Mutter, Vater, Kind/er) zugunsten vielfältiger Formen von Familie ausdifferenziert.

Für uns folgt daraus, dass unsere Kindertagesstätte zugleich Entwicklungs- und Erfahrungsraum für Kinder sowie ein wichtiges Bezugs- und Unterstützungssystem für Familien darstellt.

Durch unsere an den Bedürfnissen der Eltern orientierten Öffnungs- und Schließzeiten möchten wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern. Der Zukauf zusätzlicher

Betreuungsstunden sowie die geplante Einführung eines Kinderhotels stellen weitere Unterstützungsmöglichkeiten dar. Die Kinder bleiben dabei in einer ihnen vertrauten Umgebung mit ihnen vertrauten Bezugspersonen. Das schafft wichtige Freiräume ohne mögliche innere Konflikte.

Im Spannungsfeld von Arbeit, Partnerschaft, Familie und dem eigenen Selbst kann es manchmal zu Konflikten kommen. Wir sehen uns demnach nicht nur als Ansprechpartner in Fragen der Kindesentwicklung, sondern bieten ebenso eine kompetente Beratung in allen das Leben betreffenden wichtigen Fragen und Problemen. Durch unsere gute Vernetzung im Stadtteil können wir bei Bedarf auch an weitere Unterstützungssysteme vermitteln.

Diese Vernetzung im Stadtteil wollen wir weiter ausbauen und stärken. Unser Beratungsangebot richtet sich also auch an Eltern, die keine Betreuung in unserem Haus in Anspruch nehmen. Des Weiteren stehen unsere Räumlichkeiten für Bildungselternabende, Elterntreffs und zur Anmietung von Kindergeburtstagen zur Verfügung.

Wir nehmen unsere Verantwortung für die gesunde Ernährung unserer Kinder sehr ernst. Besonders stolz sind wir auf unsere hauseigene Küche, in der täglich ein vielfältiges, vollwertiges Angebot an frischen internationalen Speisen zubereitet wird. Unser Ansatz der Selbstwirksamkeit findet auch hier seine Anwendung, indem Vorschläge und Wünsche von Kindern berücksichtigt werden.

Mit Augenmerk auf unseren interkulturellen Schwerpunkt integrieren wir Speisen aus verschiedenen Herkunftsländern stetig in unseren Essensplan und machen das Erleben vielfältiger Geschmackserfahrungen möglich. Gleichzeitig bildet sich bei Kindern eine Neugierde und Offenheit für unterschiedliche Gerichte aus.

Eine hauseigene Küche ermöglicht zudem den Einbezug der Kinder in hauswirtschaftliche Vorgänge. Das Einkaufen von Lebensmitteln, die Entwicklung von Rezepten und auch das Zubereiten der Speisen sind Prozesse, in die wir Kinder einbeziehen und ein Bewusstsein für eine gesunde Ernährung fördern.

In unserem Kinderrestaurant können die Kinder frei vom Frühstücks- und Mittagsbuffet wählen. In einem vorgegebenen Zeitrahmen können sie selbst entscheiden wann und mit wem sie gemeinsam Essen möchten. 

 

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Arbeitsweise

Unser pädagogisches Handeln vollzieht sich im angeleiteten Angebot, in der Projektarbeit, im Spiel sowie in der wahrnehmenden Beobachtung.

Das Angebot stellt die wohl bekannteste Methode der pädagogischen Arbeit dar. Hierbei übernimmt der Erzieher/die Erzieherin die Planung und Gestaltung einer angeleiteten kurzen Lerneinheit und stellt die dafür benötigten Materialien zur Verfügung. Eine geplante und gezielte Förderung der Kinder ist charakteristisches Merkmal dieses Elements.

Eine Projektarbeit vollzieht sich über einen längeren Zeitraum und integriert vielfältige pädagogische Methoden. Diskussionen, Rollenspiele, Mal- und Bastelaktivitäten, Experimente, Ausflüge und Besichtigungen ermöglichen vielfältige Lernerfahrungen und erlauben eine tiefgehende Auseinandersetzung mit der Thematik. Projekte entstehen oftmals

aus den Ideen und Interessen der Kinder, die an der Planung und Gestaltung maßgeblich beteiligt werden.

Ein weiterer zentraler Aspekt unserer pädagogischen Arbeit ist das (freie) Spiel, denn hier können Kinder sich in ihrem ganz eigenen Rahmen ihrer jeweiligen Gemüts- und Gefühlslage zuwenden. Im Spiel geht es nicht um Erkenntnisgewinn, hier dominieren sogenannte ICH-Prozesse wie z. B. Selbstfindung und Selbstverwirklichung, die ganzheitliche Selbsterfahrungen ermöglichen. Im Spiel erschließen sich Kinder die Welt, probieren sich aus, entwickeln Ideen, überschreiten Grenzen und verarbeiten Gefühle. Das Alleinspiel fördert besonders stark die Entwicklung von Fantasie und Kreativität während das gemeinschaftliche Spiel die Auseinandersetzung miteinander sowie die gemeinsame Entwicklung von Strategien erfordert. Kinder lernen dabei, sich an vorab festgelegte Regeln zu halten oder ggf. selbige zu hinterfragen und neu zu konstruieren.

Die wahrnehmende Beobachtung ist ein pädagogisches Verfahren, bei dem Kinder und ihre Lernprozesse tagtäglich wahrgenommen werden um die pädagogische Arbeit an den individuellen Möglichkeiten und Ressourcen der Kinder auszurichten. . Wir erhalten Einblick in die kindlichen Denkweisen und Vorstellungen. Absichten und Interessen der Kinder werden erfasst und analysiert. So können wir verstehen, welche Gedanken sich Kinder bei dem machen, was sie tun. So können wir Kinder optimal bei ihren selbst gewählten Aufgaben begleiten, unterstützen und/oder herausfordern.

Pädagogische Schwerpunkte:

(Inter-) Kultur Deutsch/Türkisch Sprachförderung Kunst

Musik und Rhythmik Bewegung/Psychomotorik
Ruhe und Entspannung
Vollwertige, gesunde Ernährung Naturwissenschaft und Forschung Vorbereitung auf die Schule Eingewöhnung nach dem Berliner Modell 

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Raumkonzept

Unsere hellen Räumlichkeiten verteilen sich über zwei Etagen eines Wohn- und Bürohauses und erstrecken sich über eine Fläche von ca. 300 qm.

Im Rahmen unseres halb-offenen Konzeptes gestalten wir kindliche Erfahrungsräume, die von allen Kindern unabhängig ihres Alters genutzt werden können. Je nach individuellem Interesse können Kinder aus folgendem Angebot frei wählen:

  • Bewegungsraum: Neben gezielten Angeboten haben die Kinder hier u.a. die Möglichkeit, im freien Spiel zu toben, zu klettern sowie eigene Bewegungslandschaften zu konstruieren

  • Labor / Atelier: Dieser Raum dient der kindlichen Kreativität und Entdeckerlust. Malen, Basteln, Forschen und Entdecken stehen hier im Vordergrund.

  • Lese- und Ruheraum: Zwischen Spielen, Toben, Ausprobieren und Entdecken brauchen Kinder auch immer wieder Phasen der Ruhe und Plätze des Rückzuges.

Hier haben sie die Möglichkeit in ruhiger Umgebung zu entspannen sowie in einer

eigenen, auf einer Hochebene konstruierten Höhle zu schlafen.

  • Raum des Freien Spiels: Dieser Raum ist ein Ort der Fantasie, der die Kinder im

    freien Spiel anregt, ihrer Kreativität Ausdruck zu verleihen. Die Gestaltung des Raumes obliegt den Kindern selbst. Es stehen vielfältige Materialien zur Verfügung ohne dabei einen thematischen Rahmen zu konstruieren. Rollenspiele finden hier ebenso statt wie Ausstellungen architektonischer Meisterwerke. Ob Disco, Raumstation, Pferdestall, Schule oder Telefonzentrale, dem kindlichen Einfallsreichtum sind hier (fast) keine Grenzen gesetzt.

  • Kinderrestaurant: In der Zeit von 07:30 bis 9:45 können die Kinder von unserem reichhaltigen Frühstücksbuffet wählen. Das Restaurant öffnet dann wieder zwischen 11:30 Uhr 13:00 Uhr. In dieser Zeit finden sich die Kinder zum Mittagessen mit Freunden zusammen.

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